Responsiv, was heißt das? Es ist der nondirektive Kommunikationsstil, der die Kinder einlädt zu sprechen und sich zu äußern. Es braucht einen Erwachsenen, der aufmerksam zuhört und dem Kind
zugewandt ist.
Signale der Kinder bemerken und darauf reagieren = Responsivität
Das Kind braucht den Erwachsenen, um mit ihm eine Beziehung einzugehen. Auf dieser Grundlage kann es sich entwickeln, wachsen, Sprachfreude entwickeln und Kulturgüter erlernen.
Sprechen -sich äußern ist angeboren- Sprache -der jeweiligen Kultur zugehörig-
Als soziales Wesen kann das Kind zu mehreren Personen Beziehungen aufbauen.
Im ersten Teil spricht die Mutter mit ihrem Kind, schaut es an, reagiert auf dessen Äußerungen und die Körpersprachen (Gesicht) stimmt mit den Äußerungen überein.
Im zweiten Teil schaut die Mutter ihr Kind mit unbewegtem Gesicht an. Reagiert nicht auf das Lächeln, das Plappern, mit dem Finger auf etwas zeigen, die Arme der Mutter entgegenstrecken, bis es
weint, jetzt erst reagiert die Mutter und spricht wieder mit ihm.
Als Sprach-Kita beschäftigen wir uns intensiv mit den 12 Aussagen nach Remsperger (2013). Seit einem Jahr erarbeiten wir im Team die Aussagen als Monatsaufgabe. Für jeden Monat gibt es eine neue
Aufgabe, die bewusst im Kita-Alltag umgesetzt wird. Nach vier Wochen wird reflektiert und eine neue Aussage wird mit in die tägliche Arbeit genommen. Manche Gruppen haben die responsiven Aussagen
an die Pinnwand gehängt, damit sie für alle zugänglich sind.
Aussagen (Remsperger, 2013):
1. Ich bin zugänglich und interessiert an dem, was die Kinder erzählen, zeigen und tun.
2. Ich habe Zeit und Ruhe, den Kindern aufmerksam zuzuhören.
3. Ich nehme die verbalen und nonverbalen Signale der Kinder wahr und reagiere darauf.
4. Ich suche und halte den Blickkontakt mit den Kindern.
5. Ich frage nach und versuche, die Interessen und Bedürfnisse der Kinder zu verstehen.
6. Ich begegne den Kindern mit Offenheit, Wertschätzung und Akzeptanz.
7. Ich greife die Gefühle der Kinder prompt auf und zeige mit Bedacht eigene Emotionen.
8. Ich befinde mich auf Augenhöhe mit den Kindern und lasse Körperkontakt zu.
9. Ich lasse mich von der Begeisterung der Kinder anstecken und nehme ihre Lerngelegenheiten wahr.
10. Ich bestärke die Kinder in dem, was sie sagen und tun.
11. Ich greife die Ideen der Kinder auf und rege sie zu neuen Gedanken und Handlungen an.
12. Ich lasse den Kindern Freiräume, damit sie sich selbsttätig und eigenständig erproben können.
© PädQUIS gGmbH
Fazit: Ich wende mich dem Kind direkt zu, begebe mich auf Höhe des Kindes und halte Blickkontakt. Ich bin ein aufmerksamer Zuhörer, frage interessiert nach und lasse das Kind ausreden. Ich
spreche deutlich und mit Freude in kurzen einfachen Sätzen, dem Entwicklungsstand des Kindes angepasst.
Ein Bericht Ihrer/eurer Fachkraft für sprachliche Bildung
Annelore Keßler-Stenzel